Orte und Landschaften

Orte und Landschaften

Die Gemeinde Ruppichteroth liegt im südlichen Bergischen Land und damit in einem weitläufigen Naturschutzgebiet. Die ländlich-dörfliche Prägung, ausgedehnte Wälder und die europaweit einigartige Hartholz-Auenwälder sind charakteristisch für die Gemeinde. Die abwechslungsreiche Naturlandschaft mit beschaulichen Dörfern und Siedlungen lädt ein zu aktiven Erkundungstouren.

Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid

Die Gemeinde Ruppichteroth besteht aus insgesamt 74 Ortsteilen. Die drei Hauptorte der Gemeinde sind Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid. Die einzelnen Dörfer und Siedlungen zeugen in Bebauung und Ansichten von der gewachsenen ländlichen Struktur und der landwirtschaftlich orientierten Vergangenheit. Doch was wäre die Gemeinde Ruppichteroth ohne die drei Hauptorte und ohne die vielen reizvollen Nebenorte? Unvollständig. Zusammen formieren sich die drei Orte jedoch zu einem reizvollen und anziehendem Wohnraum und zu einem facettenreichen Erholungsgebiet für Einheimische und Gäste.

Sehenswert sind der historische Ortskern von Ruppichteroth mit seinen zahlreichen denkmalgeschützten Fachwerkbauten und die Burgstraße mit der katholischen Pfarrkirche St. Severin. Ihr romanischer Westturm aus Bruchsteinmauerwerk entstand im 12. Jahrhundert. Jünger und etwas weniger dominant ist die 1683 erbaute evangelische Dorfkirche.

Schönenberg ist der Rathausstandort und wurde im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" 1994 als Golddorf ausgezeichnet. Der Ortsname Schönenberg stammt der Legende nach von dem Ausruf „Oh, du schöner Berg!“ ab. Das jedenfalls soll der Ritter Dietrich von Broel ausgerufen haben, als er von einem Kreuzzug zurückkam.

Einen Besuch lohnt die romanische Pfarrkirche St. Servatius in Winterscheid, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Der ursprüngliche Turm ist noch heute erhalten; das denkmalgeschützte Kirchengebäude selbst wurde über die Jahrhunderte mehrfach renoviert, verändert und vergrößert. Winterscheid wurde im Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mehrfach prämiert; zuletzt 1981 mit der Silbermedaille. Auf Kreiswettbewerbsebene wurde Winterscheid in den Jahren 1973 und 1981 als schönstes Dorf im Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet.

Naturschutz

Naturschutz geht vor

Ruppichteroth liegt im südlichen Teil des Naturparks Bergisches Land – ein 2.100 Quadratkilometer großes Gebiet mit einer schützenswerten Kultur- und Naturlandschaft. Auch Ruppichteroth hat seine schützenswerten bzw. geschützten Landschaften im Gemeindegebiet. Die "Wälder auf Kalk" liegen westlich von Schönenberg und nördlich von Hänscheid. Es handelt sich um den bedeutendsten Orchideenwald des Bergischen Landes.

Östlich von Schönenberg liegt das Naturschutzgebeit. „Auf der Scheidthecke“ und das „Hoverbachtal“.

Das FFH- und Naturschutzgebiet „Bröl und südlich angrenzende Waldbestände“ im Bereich des mittleren Bröltals ist geprägt von Hartholz-Auenwälder, die europäischweit einzigartig sind Außerdem sind dort ausgedehnte Laubwälder zu finden, insbesondere Buchen-Altwälder.

Landschaftsbestandteile wie der „Laubmischwald auf Kalk“ nördlich der Bundesstraße am westlichen Ortsrand von Schönenberg stehen ebenso unter Schutz wie ist eine alte, imposante Linde am Burgplatz in Ruppichteroth.

Leider wurden zahlreiche unter Naturdenkmalschutz stehende Bäume vor kurzem vom Rhein-Sieg-Kreis von der Schutzliste genommen, da von ihnen bzw. ihrem Standort keine Gefährdung ausgeht. Darunter befindet sich auch der dickste Baum des Rhein-Sieg-Kreises, eine Esskastanie im Ortsteil Rotscheroth. An der Rotscherother Kastanie führt auch der Wanderweg der Deutschen Einheit vorbei.

Denkmalschutz und -pflege

Denkmäler im Sinne des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sollen geschützt, gepflegt und sinnvoll genutzt werden. Ruppichteroth verfügt über eine ganze Reihe solch geschützter Denkmäler: alte Fachwerkhäuser, Verteidigungsanlagen aus dem Mittelalter, Bodendenkmäler u.v.m. Und jedes Denkmal birgt eine Geschichte.

Das Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen (Denkmalschutzgesetz - DSchG) vom 11. März 1980 (GV. NRW. S. 226, 716) regelt darüber hinaus, dass sie wissenschaftlich zu erforschen sind und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen – soweit das möglich ist und die Denkmäler dadurch nicht gefährdet sind.

Die gesetzliche Unterschutzstellung von Gebäuden, baulichen Anlagen oder im Boden befindliche Anlagen und Zeugnisse ist dann gerechtfertigt, wenn an der Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Weiterhin beinhaltet das Gesetz Regelungen zur Instandsetzung, zur Nutzung und zu Änderungsmaßnahmen: Sie müssen aber beantragt und von den zuständigen Behörden erlaubt werden.

Schließlich legt das Gesetz die behördlichen Zuständigkeiten fest. Danach ist die Gemeinde Ruppichteroth als Untere Denkmalbehörde für den „Vollzug" des Gesetzes zuständig. Obere Denkmalbehörde ist der Rhein-Sieg-Kreis und Oberste Denkmalbehörde das für Denkmalpflege zuständige Ministerium.

Viele Entscheidungen müssen mit dem Landschaftsverband Rheinland (Rheinisches Amt für Denkmalpflege und Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege) als zuständiger Fachbehörde ausgehandelt werden.

Täler, Wiesen, Wälder und Aussichtspunkte

Der größere Teil der Gemeindefläche besteht aus Wald, an vielen Stellen aus wertvollen Altwaldgebieten. Die Landschaft in Ruppichteroth ist abwechslungsreich: artenreiche Feucht- und einige Magerwiesen, Streuobstwiesen wetteifern mit malerischen Tälern und Panoramaaussichten um das Auge des Betrachtenden.

Wald

Über 60 % der Gemeindefläche bestehen aus Wald. Darunter finden sich auch an vielen Stellen sogenannte Altwaldgebiete, so zum Beispiel in den Wäldern rund um Burg Herrnstein.

Vor allem artenreiche Feuchtwiesen sind in vielen Tälern vorhanden. Ein Teil davon wird über "Vertragsnaturschutz" bewirtschaftet bzw. gepflegt. Besonders schön entwickelte Feuchtwiesen finden sich z. B.

  • im Bröltal,
  • im Homburger Bröltal,
  • im Bornscheider Bachtal,
  • im Steinchesbachtal,
  • im Eidenbachtal oder
  • im Millerscheider Bachtal.

Magerwiesen sind nur kleinflächig vorhanden, haben aber zum Teil regionale Bedeutung, so die Magerwiesen bei Harth, bei Hänscheid und bei Bröleck. 

Streuobstwiesen

An vielen Stellen im Gemeindegebiet finden sich noch Reste ehemals ausgedehnter Streuobstwiesen. Nennenswerte Bestände gibt es u.a. noch bei Hänscheid, Litterscheid, Hatterscheid, Hove, Gießelbach, Bölkum, Bröleck, im Gewerbegebiet Ruppichteroth-Nord und in Ruppichteroth-Buch.


Beispielhaft für die Rettung einer bedrohten Streuobstwiese sei der Kunkelhof bei Ruppichteroth-Buch erwähnt. Mit viel Liebe, Zeit, Engagement und Unterstützung des Rheinisch-Bergischen-Naturschutzvereins in Verbindung mit dem Umweltschutzbeauftragten der Gemeinde Ruppichteroth, Herrn Heinz Schumacher, wurde hier die große alte Streuobstwiese des Kunkelhofs wiederhergestellt und mit neuen Pflanzungen versehen, aufgewertet.

Täler

Als malerisch zu bezeichnen sind vor allem

  • Bröltal,
  • Homburger Bröltal,
  • Werschbachtal,
  • Heringstal

Aussichtspunkte

Von den Höhen hat man vielerorts eine beeindruckende Aussicht, beispielweise von den Höhen um Hambuchen, Schönenberg und Winterscheid. Der Blick reicht weit in Nachbargemeinden, stellenweise bis ins Siebengebirge im Süden und zu den Aggerhöhen im Norden sowie in die Kölner Bucht und nis nach Bonn.

Die wohl imposanteste Aussicht hat man von der Drachenfluganlage auf dem Stachelberg (Stachelhardt) südlich von Honscheid: Das Panorama zieht sich weit über das Siegtal bis hin zur Stadt Blankenberg.

Teiche und Gärten

Neben Naturlandschaft bietet Ruppichteroth auch eine Auswahl an von Menschen „verschönerter“ Kulturlandschaft. Besiedlung verlangt nach Veränderung. Strassen und Häuser werden gebaut, Naturlandschaft wird in Gärten umgewandelt, Teiche werden angelegt. Hier einige besonders gelungene Kleinode menschlicher Anstrengungen innerhalb der Gemeinde.

Gärten und Parkanlagen

  • Landschaftspark Burg Herrnstein (Besichtigung und Führung ausschließlich nach Anmeldung – Nähere Informationen unter https://www.nesselrode.de/historie/park)
  • Garten des Künstlers und Bronzebildhauers Wilfried Maria Blum (Besichtigung und Führung nach Anmeldung)

Teiche

  • Dorfweiher in Winterscheid
  • Gewässer im Bereich der ehem. Grube "Sperber" bei Ruppichteroth
  • Fischteiche im Heringstal
  • Teiche um Burg Herrnstein (Besichtigung und Führung ausschließlich nach Anmeldung – Nähere Informationen unter https://www.nesselrode.de/historie/park)
  • Löschteich an der Wegespinne bei Thal